Worum geht es?
Das Streben nach Weisheit ist in der Geschichte der Menschheit tief verankert. Auch die Psychologie beschäftigt sich mit Weisheit und beschreibt diese als den idealen Endpunkt der menschlichen Entwicklung. In den letzten Jahren wurde die Weisheit weiter erforscht und die Anzahl neuer Studien zu diesem Thema hat deutlich zugenommen. In unserer Gesellschaft scheint es ein allgemeines Interesse für die Stärken des Menschen zu geben sowie eine zunehmende Verunsicherung darüber, wie wir in postmodernen und unstrukturierten Zeiten leben können.
Was wurde untersucht?
Lässt sich Weisheit messen? Zuerst wurde ein empirisches Modell zur Untersuchung der allgemeinen Weisheit erstellt. Später wurde ein weiteres Modell entwickelt, um die persönliche Weisheit anhand von fünf Kriterien zu messen (z.B. Selbsterkenntnis, Toleranz für Vieldeutigkeit). Darüber hinaus stellte sich die Frage, ob sich die allgemeine und persönliche Weisheit über die Lebensdauer weiterentwickeln und verändern.
Welche Erkenntnisse wurden gewonnen?
Die Untersuchungen machten deutlich, dass eine Unterscheidung zwischen allgemeiner Weisheit und persönlicher Weisheit sinnvoll ist. Während man unter allgemeiner Weisheit die Erkenntnisse in die fundamentalen Pragmatiken des Lebens im Allgemeinen versteht, geht es bei persönlicher Weisheit vielmehr um die Einsicht einer Person in ihr eigenes Leben. Die Studien haben gezeigt, dass bei beiden Formen der Weisheit eine positive Veränderung möglich ist und diese durch unterschiedliche Methoden gezielt gefördert werden kann. Um beispielsweise die persönliche Weisheit zu unterstützen, scheint es nützlich zu sein, einen Prozess der Reflektion durch eine fremde und ausgebildete Person – im Gegensatz zu einer vertrauten Person – anzuregen. Eine künftige Herausforderung wird deshalb sein, wie solche Bedingungen auf das Alltagsleben übertragen werden können.