Vom 17.-19. Oktober trafen sich beim „Global Summit on Population Aging“ in Shanghai international führende Alternsexperten sowie Vertreter chinesischer Unternehmen und Ministerien. Die Konferenz wurde gemeinsam von der Columbia University und der Fudan University veranstaltet. Ziel des Gipfeltreffens war es, die Merkmale, Herausforderungen und Chancen von Chinas schnell alternder Bevölkerung vor dem Hintergrund internationaler Erfahrung zu analysieren und neue Erkenntnisse sowie Best-Practice-Beispiele unter Vertretern von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft auszutauschen.
Ursula Staudinger hielt die Grundsatzrede „A Society of Longer Lives: Opportunities and Challenges“ und moderierte die Breakout-Sessions „Active Engagement, Cognition & Health“ und „Environmental Impacts on Aging and Health“. Eine der größten Herausforderungen von Gesellschaften längeren Lebens sei die Erhaltung der Produktivität, betonte sie in ihrer Rede. Während die Alternsforschung überzeugend darlege, dass die kognitive Leistung auch im fortgeschrittenen Alter verbessert werden könne, sollten Unternehmen sich stärker darauf fokussieren, die Produktivität ihrer Mitarbeiter über das gesamte Arbeitsleben hinweg zu verbessern. Ansonsten würde eine strategische Chance für künftiges Wachstum vertan.
In vielen Industrieländern erleben wir eine noch nie dagewesene Langlebigkeit, welche die Lebensspanne in den letzten hundert Jahren über mehr als drei Dekaden erweitert hat. Doch anstatt diese Errungenschaft wertzuschätzen und die damit einhergehenden Möglichkeiten auszuschöpfen, kämpfen viele Länder heute damit, die nötigen Vorbereitungen für diese neue demografische Realität zu treffen. Die anwesenden Experten machten deutlich, dass es – mit der richtigen vorausschauenden Planung – durchaus möglich ist, eine bisher unvorstellbare „Dritte Demografische Dividende“ zu schaffen, die das Sozialkapital älterer Menschen besser aktiviert und so zu stärkeren und wohlhabenderen Gesellschaften führt.
Eine Shanghai-Erklärung wird aktuell erarbeitet und demnächst in The Lancet veröffentlicht.