Am 28. Januar hielt Ursula Staudinger einen Vortrag über die kognitive Plastizität im Erwachsenenalter im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (GCRI) in New York. Sie stellte das Konzept der praktischen (in vivo) Plastizität vor und machte anhand von Forschungen deutlich, welche Chancen und Herausforderungen mit einem längeren Leben einhergehen.
Laut Staudinger beeinflussen drei Faktoren die kognitive Plastizität beziehungsweise die Veränderbarkeit der menschlichen Entwicklung. Biologische und genetische Informationen seien wichtig. Doch diese brauchen laut Staudinger einen Kontext, um sich entwickeln zu können. „Es ist wichtig, dass wir den soziokulturellen Kontext und die physische Umgebung berücksichtigen“, sagte sie. Darüber hinaus betonte sie die Bedeutung des Individuums selbst im Alternsprozess. „Wir sind eine selbstreflektierende Spezies. Und so wirken sich unsere Gedanken, Einstellungen und unser Lebensstil darauf aus, wie wir altern.“
„Wir müssen über gesellschaftliche Strukturen nachdenken und wie wir diese verändern können, um Gesellschaften des längeren Lebens zu verbessern“, meinte sie abschließend. Angesichts des demografischen Wandels tragen ihre Erkenntnisse dazu bei, Lebens-, Arbeits- und Bildungswelten für die Zukunft zu gestalten.
Mehr dazu: „Brain and behavior are modifiable, even as we get older“ von Marilynn Larkin